Das Obstadtschulhaus wurde 1968 errichtet und mehrfach erweitert. Heute werden Hof und Foyer von drei Flügeln gerahmt, deren einer teilweise abgebrochen und ersetzt werden soll. Die neu zu erstellenden Klassenzimmer werden dabei über dem Schulschwimmbad errichtet. Da dessen Statik die Mehrlast nach heutigen Bewertungskriterien nicht aufnehmen kann, wird zunächst ein Tisch aus vorgespannten Betonträgern und halbfertigteilen erstellt, auf dem dann das eigentliche Schulgebäude in Holzbauweise errichtet wird.
Je Geschoss legen sich drei Klassezimmer um einen grossen, zentralen Erschliessungsraum. Als Marktplatz bezeichnet, dient er für Diskussionen, Gruppenarbeiten und szenische Lernformen. Entsprechend flexibel und vielfältig ist er möbliert. Die beiden östlich gelegenen Klassenzimmer lassen sich durch zwei grossformatige Falttüren zu einem Schülerbüro zusammenschliessen. Jeder Schüler verfügt über einen eigenen, frei möblierbaren Arbeitsplatz. Je nach Sujet sind Einzel- oder Teamarbeit möglich. Auch lassen sich Themenorientierte Lerninseln bilden oder die Schüler nach Lernfortschritt in Gruppen unterteilen.
Die Oberflächen sind zurückhaltend gestaltet und robust. Während der Marktplatz durch seine hölzernen Wände einen lebendigen, öffentlichen Charakter hat, stehen die Klassenzimmer durch eine zurückhaltende Farbgebung für Konzentration und Ruhe.
Die grossen Öffnungen der Fassade lassen nicht nur viel Licht in die Räume, sondern ermöglichen auch den Blick auf die umgebenden Höhenzüge und in Richtung Ortskern. Eine Differenzierung im Fassadenaufbau greift die Tektonik der älteren Gebäudeteile auf und verleiht dem Neubau durch die Neuinterpretation einen eigenen Charakter.
Mai 2020: Start der Abbrucharbeiten
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